Spioniert Ihr Pfarrer Sie aus?

Gastbeitrag von NORBERT ZERR (Hauptkommissar a. D.)

Die Kirche ist die mächtigste Institution auf Erden. ALLES möglichst über JEDEN zu wissen ist eine wichtige Grundlage ihres Machterhalts.

 

Gott verkörpert das Gute und will nur das Beste für seine Schäfchen auf Erden. Da er nicht selbst auf Erden sein kann, hat er einen Stellvertreter, den Papst, entsandt. Der Papst und sein weltweites „Bodenpersonal“ sollen über die möglichst heile Christenwelt wachen und die frohe Botschaft fortlaufend verbreiten. Soweit so gut.

Fragen über Fragen

Doch es gibt für mich – und vielleicht auch für Sie – viele Fragen:

  • Warum sind die „Guten“ ebenso machtbesessen und geldgierig, wie die „Bösen“?
  • Warum wollen sie im Wettstreit mit mächtigen Wirtschaftsbossen und Politikern mitmischen und am besten noch dominieren?
  • Ist das Machtstreben der Kirche auch mit ein Grund dafür, weshalb sie de facto ihre eigene „Stasi“, ihren „Geheimdienst“ aufgebaut hat?
    Und noch schlimmer:
  • Geht der Überwachungswahn bis hinunter in die Kirchengemeinden, wo über die Pfarrer Informationen über die Glaubensgemeinschaft – also über jeden einzelnen von Ihnen – an das „Hauptquartier“ in Rom weitergleitet werden?

Glaube als Vorwand?

Die katholische Kirche gehört zu den reichsten Institutionen der Welt und zählt zu den weltweit größten Immobilienbesitzern. Der katholische „Geldspeicher“, die Vatikanbank, machte Schlagzeilen als eine der undurchsichtigsten und korruptesten Geldinstitutionen weltweit.
Wären diese Reichtümer und die sich daraus ergebenden Möglichkeiten nicht im Sinne der Frömmigkeit bei den notleidenden Menschen dieser Welt am richtigen Platz? Ist das nicht eine Botschaft des „Chefs“ im Himmel?
Deshalb stellt sich für mich eine weitere Frage: Dient der Glaube nur dazu, um das gebende und glaubende Volk in Schach und bei der Stange zu halten?
Und noch ketzerischer: Ist Gott Mittel zum Zweck, damit sich die kirchlichen Würdeträger ein schönes irdisches Leben machen können?

„Göttlicher“ Machterhalt auf „Teufel“ komm raus?

Nach der Bibel soll sich Jesus, Gottes Sohn, den Armen und Kranken zugewandt und eben NICHT Macht und Reichtum für sich und seine Jünger intendiert haben. Ist es genau das, was seine ihm nachfolgenden „Verrichtungsgehilfen“ falsch verstanden haben?
Denn: Um sich ihre Macht zu erhalten benötigen die Würdeträger der Kirche Geld und Einfluss. Bis heute. Und das haben sie auch erreicht. Doch: Warum müssen die vatikanischen Würdeträger in solchem Pracht und Prunk leben?

„Kirchen-Stasi“?

Ronald Reagan, der 40. US-Präsident war nicht umsonst überzeugt davon, dass der Vatikan neben seinem Land und den Russen die dritte Supermacht sei.
Zahlreiche Spione tummeln sich im und um den Vatikan. Seit Jahrhunderten besteht schon ein Geheimarchiv, in den nur wenige Würdenträger Zutritt haben.

Spioniert Ihr Pfarrer Sie aus?

In einer Phoenix-Dokumentation war sogar zu erfahren, dass die Gemeindepfarrer regelmäßig Berichte über ihre „Schäfchen“ anfertigen, z. B. über Aus- und Eintritte, Veränderungen, etc. und diese über verschiedene Wege dann an den Nuntius (päpstlicher Botschafter) weitergeleitet werden. Demnach hätte die Kirche über ihre Pfarrer den „besten“ Geheimdienst der Welt!

Ist das so, wäre dies ein Skandal seinesgleichen!

Doch meine Recherchen gerieten an Grenzen und Schweigegelübde. Sollte ein Leser in dieser Hinsicht belegbare Erfahrungen haben, wären ich und Herr Grandt daran sehr interessiert.

Jedenfalls bin ich davon überzeugt, dass diese, bis in den Kern der Glaubensgemeinschaft reichende, Informationsgewinnung zum reinen Machterhalt dienen dürfte.

Die Kirche bewegt sich auf dünnem Eis

Es ist eigentlich eine normale Reaktion der Mächtigen, dass sie alles unternehmen, um ihre Macht, ihre Einflüsse und ihr „schönes“ Leben in Prunk und Protz zu erhalten. Dabei dürfte es egal sein unter welchem Vorwand.
Es fragt sich nur, wie lange die Gläubigen noch die aufoktroyierten Glaubensgrundsätze widerspruchslos vereinnahmen, wenn sie immer mehr erkennen, dass der Allmächtige nicht eingreift, wo er doch sehen müsste, dass seine Schäfchen nicht im Stande sind, vernünftig und friedlich miteinander zu leben.
Die Austritte aus der Kirche häufen sich. DAS spricht nicht gerade FÜR eine glaubhafte und wahrhaftige Institution.

 

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Norbert Zerr 2

NORBERT ZERR, Jahrgang 1961, Hauptkommissar a.D. und Bürgermeister a.D., der auch auf Erfahrungen in Brüssel zurückgreifen kann, ist noch gut mit Sicherheits- und politischen Kreisen vernetzt. Er gehört zum Autoren- und Rechercheteam von Dr. h.c. Michael Grandt. Seine Schwerpunktthemen sind Politik, Innere Sicherheit und Gesellschaft.

 

 

 
Quellen:
https://www.phoenix.de/content/phoenix/die_sendungen/der_vatikan_und_das_geld/976429?datum=2016-07-26

http://tv.orf.at/highlights/orf2/160823_kq_geheimauftrag_pontifex100.html

https://www.phoenix.de/content/phoenix/die_sendungen/geheimauftrag_pontifex_(1_2)/1156363?datum=2016-10-15

Grafik: Pixabay.com

Veröffentlicht in Autor: Norbert Zerr, Gesellschaft & Kultur, Religion und verschlagwortet mit , , , , , .

Ein Kommentar

  1. Das kath., ev, luther. usw. Kirchentum ist keine Religion sondern eine Organisation zur Täuschung und Ausbeutung der Menschen.
    Die Institution Kirche hat mit dem eigentlichen Christentum nichts, aber überhaupt nichts zu tun. Die Nachfolger von Jesus bildeten die sog. urchristliche Gemeinschaften.
    Aber bereits im Laufe des1. Jahrhunderts nach Christus bildeten sich schon kleinere Gruppen, welche die Botschaft des Jesus von Nazareth mit Lehren und Praktiken aus den antiken Götzen-, Herrscher- und Blut-Kulten und ihrer “Vielgötterei”( z. B. dem Baal- und dem Mithraskult) vermischten. Es war die Geburtsstunde der Kirche. Der so genannte “Frühkatholizismus”. Es ist bekannt: Jesus, der Christus, wollte niemals eine neue Religion oder Konfession. Er wollte niemals Dogmen und Er hat Seine Lehre niemals Priestern anvertraut. Was Er den Menschen brachte, ist in der Goldenen Regel der Bergpredigt zusammengefasst und diese lautet, für jedes Kind verständlich: “Alles, was ihr wollt, das euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen zuerst.” Diese Goldene Regel ist eine Hilfe für alle Menschen unabhängig von einer Religion und Konfessionszugehörigkeit.

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