Flüchtlingskindern geht es oft besser als deutschen Armuts-Kindern

2,1 Millionen Kinder leben in Armut. Materielle Unterversorgung und fehlende soziale Teilhabe sind ein großes Problem. Tabu: Die  Kommunen haben für diese Kinder kein Geld. Doch für Flüchtlingskinder ist dieses Geld seltsamerweise da.

 

Vorbemerkung: Ich möchte nicht gegeneinander aufrechnen, aber man muss den Mut haben die Dinge beim Namen zu nennen. Wenn nicht, werden sich die Wahlergebnisse NOCH MEHR verändern.

 

Viele unserer Kinder leben in Armut

Nach einer  Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung ist in Deutschland jedes fünfte Kind unter 15 Jahren armutsgefährdet. Im Klartext: Sie wachsen unterhalb der Armutsgrenze auf.

50 Prozent dieser Kinder leben in Haushalten, die Hartz IV-Leistungen erhalten. Insgesamt sind 2,1 Millionen Jungen und Mädchen sind arm. Für sie ist wenig Geld da.
Auch für unsere Erzieherinnen sind die Kassen klamm. Sie, die eine wichtige Vorschularbeit verrichten und so dazu beitragen, dass die Kinder in Zukunft eben nicht Hartz-IV erhalten werden, sind nicht so bezahlt, wie diese Tätigkeit das verdient.
Der Zustand unserer Schulen und Kindergärten ist ebenfalls katastrophal. Überall fehlt Geld.
Erziehung, materielle Unterversorgung und fehlende soziale Teilhabe unserer Kinder sind ein immer größeres Problem. Die Kommunen haben kein Geld – sagen sie. Doch für Flüchtlinge und ihre Kinder ist dieses Geld seltsamerweise da.

Hunderttausende Flüchtlingskinder sind in Deutschland

Seit Sommer 2015 sind über 1,1 Millionen Flüchtlinge zu uns gekommen, die registriert wurden. Darunter sind laut UNICEF über 300.000 Kinder. Zehntausende unregistrierte Flüchtlinge irren in unserem Land noch umher. Niemand weiß wo sie sind, niemand weiß, was sie tun und knapp 6.000 Flüchtlingskinder sind “spurlos” verschwunden (Laut UNICEF tauchten 2.200 von ihnen wieder auf, obwohl sie zunächst als “verschwunden” galten).

Für Flüchtlingskinder ist Geld da

Das Mannheimer Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) hat in einer Studie errechnet, dass bei einem Scheitern der Integration auf dem Arbeitsmarkt die Aufnahme dieser Flüchtlinge langfristig bis zu 400 Milliarden Euro kosten würde. Als Kosten der Integration wurden im ersten Jahr 20.000 Euro für jeden Flüchtling angenommen. Nicht eingerechnet sind die Kosten für neue Mitarbeiter für das BAMF und der Bundespolizei.

Jetzt schon kostet uns die Aufnahme dieser Menschen Milliarden von Euro. Geld, das seltsamerweise für unsere Kinder, Arme und Rentner bisher nicht da war. Woher kommt das dann so plötzlich? Das fragen sich viele Menschen. Genau das ist der Punkt, warum Parteien wie die AfD Zulauf erhalten.

Verstehen Sie mich nicht falsch, ich möchte nicht gegeneinander aufrechnen, aber – wenn es sonst schon keiner macht – doch den Mut haben, dies gegenüber zu stellen, denn schließlich geht es um unsere Zukunft. Auch ich bin ein Bürger dieses Landes. Das berechtigt mich dazu, dieses Ungleichgewicht anzusprechen. So sehe ich das, liebe Kritiker – basta!

Utopisch: Jeder Flüchtling muss 3.300 € verdienen, um sich zu finanzieren

 

Exemplarisches Beispiel: Landeserstaufnahmestelle Meßstetten

Ich bin in der Nähe der kleinen schwäbischen Ortschaft groß geworden und kenne das Städtchen sehr gut. In der ehemaligen Bundeswehrkaserne wurde eine Aufnahmestelle für Asylbwerber eingerichtet, die bis zu 1.000 Flüchtlinge aufnehmen sollte. Und das bei einer Einwohnerzahl von knapp 11.000.
Für alles ist hervorragend gesorgt: Unterkunft, Essen, Trinken, Kleidung, Spielsachen, Internetcafe, Sprach- und Sportförderung, zwei Fußballplätze, Kindergarten, Rutschen, Sandkästen, Schaukeln, Schlechtwetterbetreuung und Sozialberatung. Dazu kommt ein kostenloser Busshuttle. Und auch die medizinische Versorgung ist erstklassig: Eigene Ärzte. Es wurde sogar extra ein neues Röntgengerät gekauft und auf dem Gelände eine spezielle Polizeistation eingerichtet.
Dinge also, wovon Eltern und Kinder in der »normalen« Kita nur träumen können.
Ich frage Sie: Darf es sein, dass unsere Kinder von Kommunen mit dem Argument vernachlässigt werden, kein Geld zu haben, Schulgebäude immer schlechter werden, Kindergärten überfüllt sind, aber Flüchtlingskinder gegenüber unseren »Armutskindern« bessser (kostenlose Spielsachen, Kleidung, Internet, Spielplätze, Fußballplätze, Busshuttle, Sprachförderung, Sozialbetreuung, Schlechtwetterbetreuung und eigene Ärzte) betreut werden?
Die Politik muss das ändern – und zwar schnell. Denn sonst muss die Zündschnur in unserem Land nur noch angezündet werden.

Denken Sie bitte einmal darüber nach.

 

 

 

 

 

Dieser Artikel erschien zuerst im FID-Verlag (von mir jedoch neu bearbeitet und aktualisiert)

Foto: Pixabay.com

Zusätzliche Quellen:

http://www.zeit.de/wirtschaft/2016-04/fluechtlinge-arbeitsmarkt-integration-kosten-studie-zew

https://www.unicef.de/blob/115186/de54a5d3a8b6ea03337b489816eeaa08/zur-situation-der-fluechtlingskinder-in-deutschland-data.pdf

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