»Ich liebe mich«: Zwischen Selfie-Wahn und Verblödung

Ich habe den Eindruck, dass unsere Gesellschaft verblödet. Ganz ehrlich, ich muss das mal offen aussprechen. Überall Frauen, Männer und Kinder im Selfie-Wahn und jetzt jagen sie auch noch Pokemon im Freien. Meine bewusst provokante Abrechnung mit der »Generation Ich«.

 

Kennen Sie das?

An der Bushaltestelle sitzen Kinder und tippen in ihr Handy. Vielleicht schreiben sie sich ja gerade, dass sie nebeneinander sitzen und sind dann überrascht, wenn es wirklich so ist. Anstatt bei Sommerwetter draußen zu tollen und die Natur zu erkunden, liegen die Jugendlichen in abgedunkelten Zimmern und posten bei Facebook, Ask oder Instagram.
Aber vielen ist das Tippen schon zu anstrengend und deshalb verschicken sie Sprachnachrichten in Halb-Deutsch, in etwa: »Hey, yo, gehen Stadt«?

Gender-Pädagogik ist schädlich für Kinder!

Zehnjährige Kinder verraten per WhatsApp alle Familiengeheimnisse an User, von dem sie nur den Nickname kennen. Von Datenschutz (nach dem alle so laut schreien) ist in diesem Fall keine Rede mehr. Andere wiederum präsentieren sich als Möchtegern-Models oder Traumtänzer und machen 100 Selfies täglich, um damit die ganze Welt zu beglücken.

Generation Ich mit übergroßem Geltungsdrang

Es ist schon erschütternd mitanzusehen, wie sich selbstverliebte Egozentriker vor allem mit sich selbst beschäftigen. »Ich liebe mich« scheint zur neuen Leitkultur zu werden, wenn sie es nicht schon ist.
»Cool« sind jene, die arrogant auftreten, eitel, selbstverliebt und egozentrisch sind. »Cool« sind jene Soziopathen, die weder Empathie noch Solidarität kennen, sondern sich stattdessen im Selfie-Wahn aalen. Schöne neue Welt.

Medikamentenversuche an Säuglingen

Die »Generation Ich« präsentiert sich als selbstgefällig und großspurig und vor allem mit unersättlichem Hunger nach Anerkennung. Eine Generation, erzogen und verhätschelt von Helikoptereltern, voller Minderwertigkeitskomplexe gespickt, der sich in übergroßem Geltungsdrang manifestiert. Mit Selfies können sie ihre Minderwertigkeitsgefühle kompensieren und der Welt zeigen: Ich bin wer! Schaut her! Wie findet ihr mich? Antwortet mir! Antwortet mir! Antwortet mir!

Ich werde gesehen – also bin ich

Aus dem Unscheinbaren, vielleicht auch dem Versager, dem Nobody wird ein wahrgenommener Jemand. Aufmerksamkeitshaschend spielt er eine Rolle und verkleidet sich zwanzigmal vor dem Spiegel, nur um Kleider-Selfies zu verschicken und sich als Model zu fühlen. Die Sehnsucht nach sozialem Echo ist größer denn je.
Aus dem ersten Grundsatz des Philosophen René Descartes »Ich denke, also bin ich«, wird »Ich werde gesehen, also bin ich«.

»Die sind doch schon alle verreckt»

Digitale Asoziale?

Sie lachen oft und viel über andere. Aber niemals über sich. Aber wehe jemand erlaubt sich diesen Egozentriker zu kritisieren! Der Shitstorm ist garantiert und vielleicht sogar das Ende der digitalen Freundschaft. Diese selbstsüchtigen und aufgeplusterten Internet-Junkies sind alles andere als sozial. Sie sehen nur sich. Interessieren sich nur für sich und ihre Außenwirkung. Digitale Asoziale?

Eine US-amerikanische Psychologin hatte herausgefunden, dass sich egozentrische Persönlichkeitsbezüge der zwischen den 1980 und 2000 Geborenen genauso stark verbreitet hat wie Fettleibigkeit.

Das Problem haben immer nur die Anderen

Die Selfie-Junkies wollen sich überall und immer bewundern lassen. Sie machen sich Gedanken darüber, was andere von ihnen halten. Das scheint die einzig »soziale« Interaktion zu sein, aber auch die ist egoistisch. Nehmen ist immer wichtiger als Geben. Sie erwarten viel von ihren Mitmenschen und geben sich nie zufrieden, bevor sie nicht alles bekommen haben, was ihnen zusteht.

Die »zerstörte» Smartphone-Generation

Sie reagieren extrem wütend, wenn sie kritisiert werden und ärgern sich darüber, wenn niemand Notiz von ihnen nimmt. Sie geben immer anderen Schuld, wenn etwas schief geht und bestehen darauf, den ihnen gebührenden Respekt zu erhalten. Sie sind auch gekennzeichnet von einem schwankenden Selbstwertgefühl, sind unfähig emotionale Unterstützung zu geben, sind anspruchsvoll, manipulativ und süchtig nach Bestätigung.

Das Schlimmste aber: Sie merken nicht, dass sie ein Problem haben. Das Problem haben immer nur die Anderen.

Auch interessant aus der Sicht einer Frau:

„Verkauf mir dein Höschen“ – Online-Freaks auf Bestellung

 

Foto: Pixabay.com

Veröffentlicht in Aktuelles, Gesellschaft & Kultur, Informationsdienste und verschlagwortet mit , , , .

7 Kommentare

  1. Ich hätte das Problem nicht besser beschreiben können.
    Es tut gut, zu wissen, dass es Menschen wie Sie gibt,
    die noch klar denken können und eine sehr objektive Sicht auf
    alles haben.
    Wer Einblick und Durchblick hat, trägt eine große Last.
    Seien Sie versichert, Sie sind nicht allein.
    Die Zahl derer, die aufwachen wächst von Tag zu Tag.
    Geduld haben ist angesagt. Die Masse ist träge, nicht nur bei der Elektrizität.
    Einzelne lernen sehr schnell, entwickeln sich rasant. Aber die Masse
    insgesamt braucht länger. Und wenn Sie mal zutiefst deprimiert sind, denken Sie an die alte Weisheit: “Es ist nicht wichtig, was andere tun oder lassen, sondern was DU tust und unterlässt, denn nur dafür bist DU verantwortlich”.
    In diesem Sinne alles Gute.

  2. Und man darf ihnen beim Leben und atmen auf FB zu sehen. Gerne wird das Mittagsessen fotografiert, das interessiert ja wirklich jeden. Und wenn mal gar nichts geht, dann verpasst man sich selbst ein paar niedliche Hundeohren und Hundeschnute mittels einer App und findet das toll. Sehen ja eh alle so aus. Bisschen Glitzer-Feenstaub drüber – alles schick! Und wir sind ja so gut drauf und haben “fun, fun, fun” … nur die Realität sieht oftmals doch ganz anders aus. Hier ein kurzer Cartoon dazu (3 min): https://www.youtube.com/watch?v=jP9EqaQ5p8U

  3. @Analystin

    Da muss niemand mehr etwas hinzufügen. Sie haben einfach nur recht.
    Wir bekoomen das was wir uns herangezogen haben. “Generation doof” traf den Nagel auf den Kopf.

  4. @Emorphine…
    Mit Leuten wie Ihnen, habe ich NULL Mitleid. Hier auch noch in aller Öffentlichkeit zuzugeben, was man sich an regelrechten Monstern heran gezüchtet hat, ist schon ein “Meisterstück”
    Selber schuld ,würde ich da – als diplomatischste Antwort, deren ich dazu fähig bin – anmerken.
    Denn – trotz allen “Fortschritts” – es lag schon immer in der Hand der ELTERN!, ihre Ableger so zu ERZIEHEN, dass sie ein WERTVOLLER und NÜTZLICHER Teil der Gesellschaft wurden. Werden konnten. Sie haben da auf ganzer Linie versagt, wenn ich das mal so sagen darf.
    MEINE Kinder sind auch 1980 + Generation, aber ICH kann in ihnen absolut NICHT das wiedererkennen, was hier so erschreckend beschrieben wird, SIE sich aber dazu bekennen…
    Verantwortungsvolle u. liebevolle Zuwendung, Auf – Erklärungen, Gespräche etc. etc.mit den Kindern, die MAN in diese Welt gesetzt hat, sind nur ein ganz kl. Bestandteil einer ERZIEHUNG !! und schon kann man verblödete Monster vermeiden….

  5. “Aus dem ersten Grundsatz des Philosophen René Descartes »Ich denke, also bin ich«, wird »Ich werde gesehen, also bin ich«”

    In Ihrem Aufsatz erkenne ich meine Kinder wieder. Sehr traurig! Der Text beschreibt leider die heute gelebte Realität. So werden wir den humanen Stresstest nicht bestehen und eine andere Rasse als homo sapiens wird später die Erde bevölkern

    Zum obigen Zitat: Nach neueren physikalischen Erkenntnissen ist die Welt nicht dual, aufgeteilt in Geist und Materie, Der Beobachter bestimmt die Realität, Geist und Materie sind Komplementär. Insofern denken die Digitalen unterbewußt richtig. Nur fehlt ihnen die Klarsicht dies zu erkennen.

Kommentare sind geschlossen.