Nicht auf der Tagesordnung: Wie gefährlich sind „muslimische“ Raketen?

Iran, die Türkei, Saudi-Arabien und andere muslimische Mächte im Nahen Osten haben Raketen zu ihrem zentralen Machtinstrument erhoben. Masse, Reichweite und technische Fortschritte machen diese Arsenale zu einer wachsenden Gefahr für die Stabilität der Region – und für die Welt.

Ein Pulverfass ohne Ventil

Der Nahe Osten war schon immer ein Brennpunkt der Weltpolitik. Imperien stürzten hier, Religionen kollidierten, und die großen Mächte des 20. und 21. Jahrhunderts nutzen die Region bis heute als Bühne für Stellvertreterkriege. Doch nie zuvor war die Lage so angespannt, so fragil – und so direkt mit dem Schicksal globaler Sicherheit verbunden wie heute.

Raketen sind leider zu einem Symbol dieser neuen Zeit geworden. Sie sind kein bloßes Rüstungsgut mehr, sondern ein politisches Druckmittel, ein Werkzeug der Abschreckung und – im schlimmsten Fall – der Zerstörung. Während Diplomaten noch verhandeln, Politiker beschwichtigen und Analysten Szenarien durchspielen, liegen in unterirdischen Bunkern bereits Tausende Raketen startbereit. Ihre stumme Präsenz spricht lauter als jedes Abkommen: Ein einziger Knopfdruck kann eine ganze Region in Brand setzen.

Nicht besonders im Fokus der Öffentlichkeit und auch nicht der Politik sind die Raketen der muslimischen Staaten. Diese Gefahr wird sträflich unterschätzt.

Iran: Masse als Strategie

Iran verfügt auch nach dem kurzen Krieg gegen Israel immer noch über das größte und vielfältigste Raketenarsenal der Region. Experten schätzen ihre Zahl auf über 2.000 ballistische Raketen. Teheran betrachtet Raketen nicht als Zusatzwaffe, sondern als Rückgrat seiner gesamten Militärdoktrin.

Reichweiten: von taktischen Kurzstreckenraketen bis zu Mittelstreckenraketen von 2.500 Kilometern.

Technologie: Die zweistufige »Sejil« mit Hyperschallgeschwindigkeit bis zu Mach 10 gilt als Vorzeigemodell.

Präzision: Die »Fateh-110« mit einer Reichweite von 300 Kilometern kann mit einer Abweichung von unter 10 Metern zielsicher treffen.

Massenwirkung: Raketen wie die flüssigkeitsgetriebene »Chorramschahr« mit einer Reichweite von über 2.000 Kilometern sind in der Lage, mehrere Sprengköpfe zu tragen und Abwehrsysteme durch Überlastung zu überwinden.

Doch die eigentliche Stärke Irans liegt nicht in einem einzelnen Waffensystem, sondern in der Taktik: Überwältigende Salven mit Hunderten von Raketen, die jede Luftverteidigung an ihre Grenzen bringen sollen.

Der Konflikt im Juni 2025 zeigte zwar, dass Israels Luftwaffe viele dieser Bedrohungen neutralisieren konnte, doch Iran hält an seiner Philosophie fest: Masse statt Zurückhaltung, Quantität als Qualität.


 

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Türkei: Drohnen-Supermacht am Bosporus

Die Türkei sieht sich als künftige Militärmacht ersten Ranges. Ihre Strategie besteht darin, so viel wie möglich im eigenen Land zu bauen – vom Kampfflugzeugprogramm der fünften Generation (KAAN) über fortschrittliche Drohnen wie die Kizilelma bis hin zu einem eigenen Kampfpanzer, einer modernen Marine und einem wachsenden Raketenarsenal.

Das »Tayfun«-Programm gilt dabei als Vorzeigeprojekt. Diese ballistische Rakete mit 500 Kilometern Reichweite wird derzeit getestet und soll binnen weniger Jahre in Serie gehen. Die »Tayfun« soll mit der russischen »Iskander« vergleichbar sein: hochpräzise, schwer abzufangen und dafür ausgelegt, trotz moderner Raketenabwehrsysteme kritische Ziele zu treffen.

Die Türkei verfügt darüber hinaus über eine beträchtliche Luftwaffe und hat sich zu einer wahren Drohnen-Supermacht entwickelt. Ihre Drohnen können präzisionsgelenkte Munition, darunter Luft-Boden-Raketen, transportieren.

Perspektivisch strebt Ankara Raketen-Reichweiten von 1.000 bis 5.000 Kilometern an – ein klares Signal, dass man über die unmittelbare Nachbarschaft hinaus Macht projizieren will.

Saudi-Arabien und die Emirate: Veraltet bis modern

Das Raketenarsenal von Saudi-Arabien ist beträchtlich. Saudi-Arabien setzt aber statt auf Eigenproduktionen auf eingekaufte Systeme – meist chinesischer Herkunft.

Die DF-3-Raketen (Reichweite 3.000 km) sind technisch zwar veraltet, können aber – da ihre Genauigkeit zu wünschen übriglässt – vor allem gegen großflächige Ziele wie Städte eingesetzt werden.

Das Land verfügt aber auch über modernere DF-21-Feststoffraketen mit einer Reichweite von etwa 2.100 Kilometern. Im Gegensatz zur DF-3 sind diese mobil, genauer und potenziell in der Lage, Präzisionsschläge gegen militärische Ziele auszuführen.

Die Emirate hingegen verlassen sich fast ausschließlich auf westliche Technik, vor allem auf Luftstreitkräfte und Raketenabwehrsysteme. Ihre Macht liegt weniger in eigenen Beständen, sondern in der engen Kooperation mit den USA.

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Jemen: Huthi-Rebellen

Die als »Huthi« bekannte politisch-militärische Bewegung, die sich selbst als »Ansar Allah« (»Helfer Gottes«) bezeichnet, verfügt über etwa 350.000 Kämpfer. Auch die Huthis verfügen über eine größere Anzahl von Raketen mit einer Reichweite von 2.000 Kilometern und Drohnen mit einer Reichweite von 2.500 Kilometern. Die genaue Zahl ist unbekannt.

Fakt ist jedoch, dass die Huthi-Rebellen immer wieder Israel beschießen und hauptsächlich israelische Schiffe im Roten Meer ins Visier nehmen.

Ein explosiver Balanceakt

Alle diese Arsenale wirken wie Zahnräder in einem Uhrwerk, das unaufhaltsam tickt: Iran überflutet mit Masse, die Türkei drängt auf Augenhöhe, Saudi-Arabien und die Emirate versuchen, durch Symbole Stärke zu zeigen und die Huthis agieren offen aggressiv.

 

Die eigentliche Gefahr liegt im Zusammenspiel: Jeder Angriff, jede Fehlkalkulation kann eine Kettenreaktion auslösen. Hybride Kriegsführung, Drohnenschwärme und Raketenangriffe sind längst Alltag. Die nächste Eskalation könnte durch ein einziges Projektil beginnen – und sich binnen Stunden zu einem Flächenbrand entwickeln.

Raketen als Wahrheit der Macht

Diplomaten mögen beschwichtigen, Generäle mögen taktieren – doch Raketen lügen nicht. Sie erzählen von Absichten, von Abschreckung und vom unausgesprochenen Willen zur Eskalation. Im Nahen Osten des Jahres 2025 sind sie Schwert und Schild zugleich. Je mehr Raketen in Silos, auf mobilen Trägern oder in versteckten Bunkern lagern, desto größer wird die Versuchung, sie eines Tages einzusetzen.

Die entscheidende Frage ist nicht mehr, ob Raketen den nächsten Krieg im Nahen Osten bestimmen werden – sondern nur noch, wann der erste Schlag erfolgt und wer ihn wagt.

 

Grafik:

KI-generiert (Leonardo.ai)

Quelle:

https://freedert.online/der-nahe-osten/254812-raketen-luegen-nicht-was-raketenvorraete/

 

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