Aufgedeckt: Die italienische Mafia und der Fußball

Als der italienische Fußball zu einem milliardenschweren Geschäft wurde, war auch das organisierte Verbrechen nicht weit. Angesichts eines Sports, der im Geld schwamm, suchte die Mafia nach ihrem Anteil am Geschäft: durch den Schwarzverkauf von Eintrittskarten, die Bewirtschaftung von Imbissständen und Parkplätzen an den Stadien sowie den Verkauf von Fanartikeln. Manche Ultras, die bereits lange Einfluss und Verbindungen zu den Vereinen hatten und für ihre Gewaltbereitschaft bekannt waren, dienten der Mafia als Einfallstor.

 

Vorbemerkung: Ich beziehe mich in diesem Artikel auf Eigen- und Recherchen der Washington Post. 

Beispiel: Juventus Turin

Bereits im Jahr 2018 fanden italienische Ermittler heraus, dass Mafiosi die Ultra-Gruppe des in Turin ansässigen Vereins Juventus, einer der berühmtesten Mannschaften Europas, infiltriert hatten und sich große Teile der Ticketeinnahmen aneigneten. Als die ’Ndrangheta die Ultras von Juventus übernahm, wandte sie dieselben Erpressungsmethoden an, die sie auch in anderen Bereichen nutzte. Ermittler berichteten, dass sie dem Verein damit drohten, die Ultras rassistische Gesänge anstimmen zu lassen — was zu Geldstrafen für den Klub führen würde —, falls das Management ihnen nicht mehr Eintrittskarten zur Verfügung stelle.

Hintergrund: Die ’Ndrangheta

Die ’Ndrangheta wurde in den 1860er Jahren in Kalabrien gegründet, wo sie damit begann, Bauern zu erpressen und Vieh zu stehlen, aber auch zu unterstützen. Im 20. und 21. Jahrhundert entwickelte sich die Organisation zu einem globalen Netzwerk. Heute gilt sie laut Interpol als eine der umfangreichsten und mächtigsten kriminellen Organisationen der Welt. Sie betreibt Geschäfte von kolumbianischen Drogenkartellen bis hin zu kanadischen Banken.

                  Beispiel: Inter Mailand & AC Mailand

Seit über einem Jahrhundert gehört Inter Mailand zu den beliebtesten Fußballteams der Welt. Der Verein gewann nationale und europäische Meisterschaften. Sein Stadion mit 75.000 Plätzen ist fast immer ausverkauft; die weltweite Fangemeinde wird auf 55 Millionen Menschen geschätzt. Die Mannschaft ist auch für seine treuen Anhänger bekannt. Die Ultra-Gruppe bildet eine Fanbasis innerhalb der Fanbasis, etwa die »Curva Nord«.

In Mailand begann die »Übernahme« im Jahr 2019. Damals wählten die Ultras von Inter Vittorio Boiocchi, bekannt als »der Onkel« zum Anführer der Gruppe. Boiocchi war Ende 60 und hatte insgesamt 26 Jahre wegen Drogenhandels, Entführung und Diebstahls im Gefängnis verbracht. Nach seiner Entlassung knüpfte Boiocchi an Verbindungen zu den Ultras an, die er als junger Mann aufgebaut hatte, und errichtete ein Netzwerk von Schwarzhändlern, die Eintrittskarten zu hohen Preisen weiterverkauften.

Laut Ermittlern verdiente er 2020 bereits eine Million Dollar im Jahr mit dem Verkauf von Tickets und anderen Einnahmen rund ums Stadion. In seinem Auto führte er eine Pistole, Handschellen und kugelsichere Westen mit, die der italienischen Polizei gestohlen worden waren. Er wurde beschuldigt, Mailänder Geschäftsleute erpresst zu haben; andere kriminelle Gruppen hätten auf abgehörten Telefonleitungen davon gesprochen, ihn auszuschalten. Boiocchi wurde dann auch am 29. Oktober 2022 von Unbekannten erschossen. Seine Ermordung Boiocchis ließ die Ultras führungslos zurück.

Kurze Zeit darauf hörte die Polizei Telefonate ab, dass sich die Ultras offenbar auf Antonio Bellocco als neuen Verbündeten festlegen wollten. Die Familie Bellocco ist eine der Schlüsselfamilien der ’Ndrangheta, Italiens mächtigster Mafia-Organisation. So waren die Ultras eines der erfolgreichsten Fußballvereine Italiens im Begriff, eine der berüchtigtsten Mafiafamilien des Landes in ihre Reihen aufzunehmen.

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„Die Mannschaft ist mir scheißegal“

Mailand war schon lange eine Hochburg der ’Ndrangheta, einer der ersten Orte, an denen sich die Gruppe über ihre süditalienischen Ursprünge hinaus ausgebreitet hatte. Mit dem Tod von Boiocchi bot sich der Organisation die Gelegenheit, ihren Einfluss im ikonischen Stadion der Stadt — dem San Siro, in dem sowohl Inter als auch der AC Mailand spielen — weiter auszubauen. So kam Antonio Bellocco im Jahr 2022 nach Mailand. Die Ermittler bekamen mit, wie rücksichtslos er sich seinen Weg in die Inter-Gemeinschaft bahnte und dabei seine Verbindungen zur ’Ndrangheta nutzte, um seine Position zu festigen. Ihn interessierte die sportliche Leistung von Inter kaum; er wollte den Verein vielmehr nutzen, um Geld und Macht anzuhäufen.

»Die Mannschaft ist mir scheißegal«, sagte er in einem abgehörten Telefonat. »Ich mache das nicht wegen der Banner. Ich mache es aus wirtschaftlichen Interessen«. Unter Bellocco sollte die Fankultur »kommerzialisiert« werden, was heißt: ein Teil der Einnahmen sollte über ihn an die ’Ndrangheta zurückfließen.

Und so kam es auch: Ultras kauften im Auftrag Belloccos Eintrittskarten für Auswärtsspiele direkt von der Vereinsführung zu Großhandelspreisen und verkauften sie anschließend für ein Vielfaches des Originalpreises weiter. Beim Champions-League-Finale 2023 gegen Manchester City in Istanbul sollen durch den Verkauf der Tickets für jeweils rund 1.000 Dollar an verzweifelte Fans etwa 270.000 Dollar Gewinn geflossen sein.

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»Es geht um Beziehungen zu Fußballspielern und Managern«

Ultras im Auftrag der Mafia kontrollierten die Lizenzen für Bierverkäufer im Stadion, die sie wöchentlich neu vergaben. Sie kontrollierten auch den Verkauf von Fanartikeln und Lebensmitteln außerhalb des Stadions sowie die Parkplätze unter und rund um das Stadion. Aber es ging nicht nur im Geld, sondern auch darum, Beziehungen aufzubauen, die sich später finanziell auszahlen konnten. Einer der Beschuldigten gab gegenüber den Staatsanwälten später zu, dass einer der Gründe, warum sie so darauf aus waren, die Kontrolle über den VIP-Parkplatz unter dem Stadion zu übernehmen, darin bestand, dass »man dort Fußballspieler und Manager trifft. Es geht um Beziehungen«.

Beide Teams, sowohl Inter Mailand als auch der AC Mailand hatten Verbindungen zur italienischen Politik (Silvio Berlusconi, der dreimalige italienische Ministerpräsident, besaß den AC Mailand). Sie hatten ebenso vermögende internationale Geldgeber. RedBird Capital, eine amerikanische Private-Equity-Gesellschaft, erwarb 2022 eine Mehrheitsbeteiligung am AC Mailand im Wert von über 1,2 Milliarden Dollar. Inter Mailand gehört der amerikanischen Vermögensverwaltung Oaktree Capital Management.

Die Staatsanwaltschaft verhörte später mehrere Offizielle sowohl von Inter als auch vom AC Mailand und kam zu dem Schluss, dass die Vereine als »geschädigte Parteien« galten, nicht als Verdächtige. Laut italienischen Ermittlern infiltrierte kriminelle Gruppen bisher keine Spielerkabinen oder manipulierten Spielergebnisse, haben aber durchaus »Kommunikationswege« zu manchen Spielern, Cheftrainern und anderen Vereinsfunktionären aufgebaut.

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Die Gefahr des Mafia-Einflusses ist groß

Die Gefahr des Einflusses der Mafia wird von der Staatsanwaltschaft sogar so hoch eingeschätzt, dass beide Vereine dazu gezwungen wurden, staatlich ernannte Berater zu akzeptieren, um das Einsickern des organisierten Verbrechens in den Fußball zu verhindern. Doch italienische Strafverfolgungsbehörden befürchten, dass dies nicht ausreichen wird. Sie drohen damit, einen staatlichen Kommissar einzusetzen, der die Kontrolle über beide Klubs übernehmen soll, falls es den Vereinen nicht gelingt, mafiöse Elemente aus ihrer Fangemeinschaft zu entfernen.

Gleichwohl wurden unlängst 19 Mitglieder von Ultras wurden wegen Mitgliedschaft in einer mafiösen Vereinigung angeklagt, wie Giovanni Melillo, Italiens Antimafia-Staatsanwalt, mitteilte.

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Quellen:

https://www.washingtonpost.com/world/2025/04/17/inter-ac-milan-ultra-fans-mafia/

Abbildung: KI-generiert (Leonardo.ai)

 

 

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